
Ich möchte hier nach und nach die Apps, Programme, Software und andere digitale Helfer auflisten, die mich begeistern, mein Leben bereichern und für mich fast schon existenziell sind oder sein könnten.
Anki Pro (Lernkarteienprogramm):
Viel aus der Schulzeit mitgenommen habe ich nicht. Selbst dann nicht, wenn ich mich ernsthaft bemühte. Ich denke, das hängt auch mit Ängsten und Traumata aus meiner Kindheit, chronischem Stress und einem ungünstigen Umfeld zusammen. Aber auch meine Zettelwirtschaft ist eine kleine Katastrophe. Als ich Anfang des Jahres 2025 beschloss, über Babble türkisch etwas kennen zu lernen, schlug mir die KI als Unterstützungssoftware Anki vor, ein digitales Lernkarteikartenprogramm. Über das Handy sicherte ich mir gleich den lebenslangen Zugang für 75 Euro (von einem kommerziellen Anbieter). Mittlerweile bin ich absolut begeistert! Ein geniales Werkzeug, auch für Menschen mit gewissen Einschränkungen, Inhalte effektiv und ohne Druck abzuspeichern und die Merkfähigkeit zu trainieren.
Anki Pro ist als App auf dem Handy verfügbar (zum Lernen ideal) und über jeden PC und Browser erreichbar (wo ich meine Lernkarten komfortabel bearbeiten kann). Man kann die eigenen Decks (Karteikartenrubriken) individuell gestalten, entweder ganz klassisch nur mit Text, oder auch mit Bildern, Videos, Ton. Die Einstellmöglichkeiten sind zahlreich.
Durch den Anki-Algorithmus lernt man die Karten effektiv. Die Inhalte, an die ich mich leicht erinnern kann, werden erst später wieder abgefragt und Inhalte, mit denen ich Schwierigkeiten habe, ziemlich bald wieder.
Klar ist aber auch: Anki allein reicht nicht immer. Beispielsweise um seine Rechenfertigkeiten zu trainieren, bräuchte es eine andere App.
Anki ist perfekt für das Einprägen von Faktenwissen und kann auch beim Erlernen von Konzepten unterstützen – vorausgesetzt, die Karten sind sinnvoll gestaltet, z. B. mit Lückentexten oder Fragen zu Theorien, um den Lerneffekt zu maximieren. Und weil die Pro-Variante so schön anwenderfreundlich ist und mit dem Handy immer griffbereit, kriege ich sogar richtig Lust, mir weitere Inhalte anzueignen und neue Decks zu erstellen. Meine bisherigen Kartendecks sind das kleine und große 1×1, Türkische Vokabeln (Babble) und Türkische Grammatik. In diesem Jahr stelle ich mir bestimmt noch weitere Decks zusammen. Meine erste Ideenfindung dazu: Erste Hilfe, Heimische Vogelarten, Heimische Baumarten, Gitarre spielen, Noten lesen, Deutsche Grammatik, und, und, und… – Man merkt sicher, wie begeistert ich bin! Ich wünschte, ich hätte Anki schon viel früher entdeckt. Es hat mir gezeigt, dass ich lernen kann – und zwar auf eine Art, die mir guttut.
- Anki Pro (Kommerzieller Anbieter)
- Wikipedia: Anki (zur quelloffenen Software)
- Anki Original (kostenlos)
Obsidian (Notizen und Wissensdatenbank):
Obsidian funktioniert in etwa so wie Wikipedia – nur für den Heimgebrauch, also lokal auf dem eigenen PC oder Handy, und mit seinen eigenen privaten Inhalten. Dabei ist die Software komplett kostenlos, moderat anwenderfreundlich und für Windows, Android und viele weitere Plattformen verfügbar. Wer möchte, kann für einen kleinen Kostenbeitrag die offizielle Online-Synchronisation nutzen oder alternativ eigene Cloud-Lösungen einbinden. Die Software lässt sich für Selbstorganisation, Wissensmanagement und als Zettelkasten-Methode nutzen.
Das Schöne an Obsidian ist, dass man vor allem Textinhalte, Bilder und PDFs komfortabel strukturieren kann. Für viele weitere Wünsche stellt die aktive Community eine riesige Auswahl an Plug-ins (Erweiterungen) zur Verfügung. Aber schon das „nackte“ Obsidian ist absolut leistungsstark.
Im ersten Schritt erstellt man sogenannte „Vaults“ (Gewölbe), die quasi das Grundthema oder ein spezielles Projekt abbilden. Innerhalb eines Vaults können beliebig viele Textseiten angelegt und mittels Ordner, Tags und Links strukturiert werden. Das Navigationsmenü bleibt benutzerfreundlich und übersichtlich.
Meine Vaults sind noch: Akten, Gesundheit, Kunstwerkstatt. Aber das wird sich vermutlich schnell ändern, weil ich mich zur Zeit mit dem Zettelkasten-Prinzip beschäftige und alles auf ein oder zwei Vaults beschränken möchte.
Ich will Obsidian auch im erweiterten Sinne als zweites Gehirn und für Selbstreflexion und -therapie verwenden.
Die Texte selbst werden in Markdown-Dateien (.md), einem offenen und weit verbreiteten Dateiformat, abgespeichert. Dadurch bleibt man unabhängig und minimiert das Risiko, bei Änderungen der Software auf unlesbare Daten zu stoßen. Da Obsidian vor allem auch in akademischen und wissenschaftlichen Kreisen als benutzerfreundliche und leistungsstarke Software beliebt ist, wird die Software durch den Entwickler sicher auch noch in weiter Zukunft gepflegt werden.
- Obsidian (Entwicklerseite und Download)
- Wikipedia: Obsidian (Software)
- Video: Das Zettelkasten-Prinzip
- Video: Das Zettelkasten-Prinzip (weiteres Video)
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