Messingknopf „Royal Salamander“

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Messingknopf „Royal Salamander“

Untertitel: „Manchmal sind es die kleinen Dinge, die uns die längsten Geschichten erzählen.“
(Extrem viel Text für einen schnöden Gegenstand. Niemand möchte solche Beiträge bis zum Ende lesen, schon gar nicht über einen Knopf. – Auch wenn die Welt nicht darauf gewartet hat, hier ist er!)



Um bei der schieren Länge gleich am Anfang eine Übersicht anzubieten, folgt hier zunächst das Inhaltsverzeichnis:

  1. Vorgeschichte
  2. Geschichtlicher Kontext
  3. Materialien, Herstellung, Herkunft
  4. Wie verwende ich den Knopf?
  5. Was lässt sich zur reichhaltigen Symbolik sagen
    (z. B. der Salamander, der Halbmond, die Pfeile)
  6. Ab wann ich den Knopf trage
  7. Abschlussgedanken
  8. Philosophische Reflexion

Vorgeschichte

14.11.-19.11.2024:

Nach der Veröffentlichung meines Salamander-Gedichts beschäftigte ich mich ein paar Tage lang mit Alchemie, Transformation und mit der Symbolik des Tieres selbst. Dabei habe ich die Echse durch das Schreiben des Gedichts und der Recherche danach sogar etwas lieben gelernt. Spukte sie doch einen Monat intensiv in meinem Kopf herum.


Internetsuche: Salamander deko schmuck knöpfe

19.11.2024:

Deshalb surfte ich an einem Dienstagnachmittag, 19.11.24, aus Langeweile und Neugier nach Schmuck, Mode- und Dekoartikeln. Auch Knöpfe suchte ich. Von der schieren Menge an Salamandern in allen Formen und Farben, die scheinbar allgemein beliebt sind, war ich beeindruckt. Doch bestellt und gekauft hätte ich nichts davon. Vor allem da ich nur etwas mit Gebrauchswert bestellen würde und weil mich kaum etwas sonderlich fesselte. Jedenfalls so lange nicht, bis ich auf „meinen“ Knopf stieß. Ich stolperte über einen Salamander mit reichhaltiger alchemistischer Symbolik! Der erste Gegenstand überhaupt! Und dann noch grandios schön, wie ich fand. Die allgemeine Neugier wandelte sich zu Interesse.

Angeboten wurde er von einem englischen Händler für Vintage-Knöpfe, ansässig im nordenglischen Yorkshire.

Dann sah ich den Preis: 80 Euro! – 80 Euro für einen Knopf? Was zur Hölle! Warum so teuer?! Ich sah den Knopf. Es ist ein verdammter Knopf! Aber ein verdammt schöner Knopf! Ich brauche keinen Knopf! Ich sah den Preis! Ich sah den Knopf! Nur ein Stück auf Lager! Ein Einzelstück! Ich sah den Knopf, ich klickte! Zwei Minuten später war bestellt und bezahlt. Mit Versandgebühren waren es dann genau 94,29 Euro.

Meine nachfolgenden Glücksgefühle wechselten mit der Irritation einen für mich nutzlosen Gegenstand für einen heftig hohen Preis gekauft zu haben.
Denn auch die Größe des Knopfes, fast 5cm im Durchmesser, ließ jedes sinnvolle Anbringen an ein Hemd oder eine Jacke untauglich werden. Aber mir war auch klar, dass der Salamander nur bei der entsprechenden Größe zur Geltung kommt.

1 Stunde später hatte ich schon eine E-Mail in meinem Postfach, dass der Knopf unterwegs sei.

Ich stand zwar kurz vor einem Widerruf, aber der neue Hinweis auf der Seite „Dieser Artikel ist ausverkauft“! Und der Gedanke, ein Einzelstück zu bekommen, ließen mich phlegmatisch werden. Außerdem war die Lieferung angeblich ja schon auf dem Weg …
Und so verdrängte und vergaß ich die Bestellung komplett, bis…

Shopseite

23.11.2024:

… es am Samstag um 14 Uhr an der Tür klingelte! Erschreckt lauschte ich auf, auch wenn ich oft einfach nicht öffne. Mein Herz pochte, und so stellte ich auf stumm und taub. Ich sah zwar vor dem Haus ein Postauto, aber selbst Post ignoriere ich häufig. Dass ich ein Päckchen erwarte, fiel mir nicht ein. Normalerweise leite ich immer an eine Packstation und wenn das nicht möglich ist, verzichte ich eigentlich auf Bestellungen. Und zum Glück nehmen die Nachbarn für mich keine Zustellung an. Am Abend verließ ich zum Einkaufen das Haus und schaute in den Briefkasten. Ein Abholschein für ein Postpaket fand sich vor. Auf dem Zettel stand, dass ein Paket am Montag an einer Postfiliale abgeholt werden kann. Dann verstand ich. Mein Knopf! Trotzdem empfand ich den Versand unglaublich schnell. Aber Verdrängen und vergessen trüben vielleicht auch das Zeitempfinden. Der Versand dauerte ganze 4 Tage.

Vor dem Rechner nach dem Knopf Ausschau haltend, las ich die Artikelbeschreibung mal genauer:

„Royal Salamander, großer Messingknopf mit gesäumtem Rand, ca. 1860er Jahre (viktorianische Ära). Dekor mit geschliffener Stahldekoration (Cut Steel), Halbmond und drei Pfeilen. Lackierte Rückseite mit Ösenschaft. Durchmesser: 48mm.“

Hieß es nicht Vintage? Oder ist der Knopf tatsächlich aus den 1860er-Jahren? Die Künstliche Intelligenz klärte auf, dass diese Bezeichnung für alte Gegenstände gebräuchlich ist und der Begriff Retro für Objekte, die den Anschein erwecken, verwendet wird. – Verdammt, ein antiker Knopf! Geil!

Ich war schlagartig begeistert, vor allem weil das Einzelstück angeblich aus den 1860er-Jahren, aus der viktorianischen Ära, stammt.

An dem Samstag gingen mir einige grundsätzliche Dinge durch den Kopf:
Schnell war klar, dass ich einen langen und fast überflüssigen Blogbeitrag zu meinem Knopf schreibe. Es hat seinen Reiz, über einen kleinen Gegenstand einen ausufernden Text zu liefern, der viele Facetten bis zur Ermüdung ausleuchtet! Auch wenn ihn niemand liest. Aus einer künstlerischen Perspektive bietet der Knopf leider eine so reichhaltige Symbolik, dass eine detaillierte Betrachtung sogar Sinn macht.
Aber ich schweife ab!


25.11.2024:

Am Montag um 15 Uhr war ich pünktlich bei der Postfiliale, um das von Nordengland mit der „Royal Mail“ nach Deutschland geflogene Paket entgegenzunehmen. Der Geschäftsinhaber schaute recht gelangweilt auf meinen Personalausweis, um die Identität des Empfängers abzugleichen. Dann verlangte er die Begleichung der Zoll- und Einfuhrabgabe.
Zu den für Ware und Versand bezahlten 94,29 kamen vor Ort zusätzlich 20,18 Euro dazu. Insgesamt 114,47 Euro für einen Knopf.
Trotzdem überwog meine Freude, für Reue war es eh zu spät, und ich öffnete sofort auf dem Fußweg nach Hause das Paket.
Der Zustand des Knopfes war dann erfreulicherweise trotz des Alters sehr gut, was für eine liebevolle Aufbewahrung spricht, und sich mit der fotografischen Darstellung deckt.

Postfiliale in Brandenburg

26.11.2024:

Am Tag darauf fuhr ich nach Berlin. Unterwegs in der Regionalbahn informierte mich die KI, wie man ein antikes Messing-Schmuckstück am besten putzt und pflegt. Abgeraten wurde mir ausdrücklich von Wasser, da die Materialien anlaufen und rosten. Chemie wäre ebenfalls nicht geeignet! Gereinigt wird mit einem Wattestäbchen, leicht befeuchtet mit Alkohol (Isopropylalkohol). Poliert mit einem trockenen Tuch. Die Oberflächen zerkratzen recht schnell. Vorsicht ist geboten. Zur Pflege und zum Schutz kommen entweder Klarlack oder Renaissance-Wachs in Frage. Und in regelmäßigen Abständen sollte für eine professionelle Reinigung der Gang zum Juwelier in Betracht gezogen werden.

Mit Stolz in der Brust steuerte ich am Zoologischen Garten den ersten gesichteten Schmuckladen an, um meine Erkenntnisse reifizieren zu lassen. Als ich den Knopf demonstrativ zur Begutachtung auf den Tresen legte, sagte der Mann in einem leicht mitleidig und genervten Ton: „Das ist ja nur ein einfacher Knopf! Da bin ich überfragt.“
– Zu weiteren Informationen war er nicht mehr bereit. Der erste Dämpfer!

Beim nächsten Laden erhielt ich den Rat mit Spüli und Wasser zu putzen. Aber auch dort war ich falsch, da der Juwelier ausschließlich auf Gold spezialisiert sei und nicht auf Silber. – ? Ähm, es ist Messing! Ich sagte aber nichts. Mit dieser Ernüchterung entschied ich mich, den Knopf einfach Knopf sein zu lassen. Kratzer und Patina sind Willkommen!

Nach den Schmuckhändlern suchte ich in Wittenau einen Schlüsseldienst auf, wo mir zwei passende Schlaufen mit Schließmechanik in Blau und Rot verkauft wurden, um diese mit doppelter Sicherung an die Öse des Knopfs zu befestigen. Der Verkäufer hörte sich meine mit Begeisterung vorgetragenen Kenntnisse freundlich an. Dabei schien er gut informiert zu sein, sagte aber, dass vieles von der Alchemie reiner Quatsch ist.

Schlüsseldienst Wittenau

27.11. bis 05.12.2024:

In den nachfolgenden Tagen beschäftigte ich mich mit diesem Text, um ihn am Nikolaustag, den 06.12., zu veröffentlichen.


Geschichtlicher Kontext

Die 1860er-Jahre meines Knopfs waren eine Zeit voller kultureller, gesellschaftlicher und spiritueller Entwicklungen. In England, wo der Händler ansässig ist, war die viktorianische Ära vom Symbolismus, dem Revival der Renaissance und der Alchemie geprägt. Es gab eine weitverbreitete Faszination für das Okkulte und der Spiritismus gewann enorm an Popularität. Geheime Zusammenkünfte wie Freimaurerorden entfalteten eine Sogwirkung. Viele Menschen interessierten sich für das Jenseits, das Unbewusste und für Mystik. Dies wurde durch die wachsende Industrialisierung und das Bedürfnis nach einer geistigen Gegenwelt gefördert. Dabei vermischte sich das Interesse im Ausdruck oft mit der christlichen Glaubenslehre.
Die Alchemie wurde nicht als Wissenschaft gesehen, sondern als Symbolsystem für persönliche und spirituelle Transformation verstanden. Mein Knopf repräsentiert genau diese Neubelebung von alchemistischen Motiven. Er ist ein Stück Geschichte und spiegelt die viktorianische Faszination für Symbolik, Handwerkskunst und Mystik wider.


Materialien, Herstellung, Herkunft

Materialien im Detail:

Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink, die für ihre Haltbarkeit, Korrosionsbeständigkeit und den warmen goldenen Glanz geschätzt wird. Es war im 19. Jahrhundert ein häufig gebrauchtes Material für dekorative Objekte. Im viktorianischen Zeitalter war es eine erschwingliche Alternative zu Gold und wurde in Schmuck, Knöpfen und Haushaltsgegenständen verwendet. Die Fähigkeit, fein poliert zu werden, war ideal für luxuriöse Designs.

Cut Steel bezeichnet Stahl, der in facettierte Elemente geschnitten wurde, um einen glitzernden Effekt zu erzeugen. Diese Technik war im 18. und 19. Jahrhundert beliebter und kostengünstiger Ersatz für Edelsteine. Jedes einzelne Stück wurde von Hand poliert und auf dem Hauptstück befestigt, was den Gegenstand zeitaufwendig in der Herstellung und daher kostbar machte. Cut Steel wurde häufig in Knöpfen, Broschen und Schnallen verwendet. Der funkelnde Glanz wurde oft mit Licht und Spiritualität assoziiert.

Die lackierte Rückseite diente dazu, das Messing oder den Stahl vor Korrosion zu schützen und gleichzeitig die Haltbarkeit zu erhöhen.

Rückseite

Herstellungstechniken:

Die Öse auf der Rückseite zeigt, dass der Knopf für dickere Stoffe wie Mäntel und Jacken konzipiert wurde. Solche Ösen wurden oft in aufwendigen Verfahren befestigt, um Stabilität zu gewährleisten. Die Öse wurde entweder gelötet oder direkt in das Design integriert.

Fertigungsmethoden: Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden vermehrt Maschinen für die Herstellung verwendet. Hier wird eine Kombination aus handwerklichen und maschinellen Techniken vorliegen, da die facettierten Elemente von „Cut Steel“ typischerweise handgefertigt waren.


Herkunft:

Das Einfügen von Halbmond und Pfeilen deutet auf eine bewusst ausgewählte Symbolik hin, die für den Träger eine Bedeutung hatte. Der hohe Grad an Detail deuten darauf hin, dass dieser Knopf für einen besonderen Zweck oder eine bestimmte Klientel hergestellt wurde. Wenn er aus England stammt, wies er möglicherweise auf eine spezifische Gilde hin.
Ein 5 cm großer Knopf war vermutlich ein Zierelement an einem Mantel, vielleicht sogar an einem Kleidungsstück für spezielle Anlässe.


Wie verwende ich den Knopf?

Da der Knopf im Durchmesser fast 5cm groß ist und er nicht in einer Schatulle verschwinden soll, benötigte ich Ideen für einen sinnvollen Gebrauch, um so den Kauf rechtfertigen zu können. Als Brosche kam er nicht in Frage, bräuchte er eine neue Fassung oder eine spezielle Broschennadel. Auch als Halskette oder Armkettchen wäre er nur störend. Ich habe mal vor mindestens zwei Jahrzehnten beschlossen, niemals Schmuck zu tragen. Aus ideologischen Gründen (ich möchte mich nicht „schmücken“, trotz meiner Tätowierungen), aber auch aus einem Wohlgefühl heraus. Ringe, Halsketten, Armbänder, Uhren und Broschen verbinde ich mit einem unbehaglichen Gefühl.
Es kamen weiterhin keine Taschen, Hüte oder Mäntel für den Knopf in Betracht. Nicht einmal eine dekorative Verwendung, wie beispielsweise ein Schaukasten. Er könnte allein als Talisman für unterwegs dienen.
Die einzige Idee: Ich befestige den Knopf an einer vorderen Gürtelschlaufe meines Hosenbunds. So kann ich ihn bequem am Körper mitführen, ohne dass er stört und er leicht zugänglich und im Blick ist. So lange jedenfalls, bis er in eine Schublade wandert, bis er kaputt geht, oder ich ihn verliere. Dafür passt die linke Körperseite, weil sie die „herznahe“ Seite ist und im übertragenen Sinne für die „innere Wahrheit“ steht.


Was lässt sich zur reichhaltigen Symbolik sagen

Die Symbolik des Knopfs passt beeindruckend gut zur Alchemie, die selbst nie allein der Vorläufer der Chemie, sondern ein philosophisches, mystisches und spirituelles System war, dass nicht nur Materialien, sondern auch den Menschen vervollkommnen wollte.

Ich lasse hier neben einer alchemistischen auch eine christliche Interpretation einfliessen, um den Knopf vollumfänglich zu deuten. Die bewusste Vermischung von christlichen Motiven (wie dem Kreuz) und alchemistischen Konzepten war keine Seltenheit, da beide Systeme Transformation und Transzendenz thematisieren.


Royal Salamander

Der Begriff „Royal Salamander“ in der Artikelbeschreibung könnte metaphorisch gemeint sein, um die erhabene Symbolik des Salamanders hervorzuheben, unabhängig von einem spezifischen historischen Bezug. In diesem Fall steht „Royal“ für etwas Edles, Mächtiges oder Transzendentes.

Vorderseite

Die drei Pfeile

Der Händler beschreibt die drei silbernen Elemente unter dem Salamander als Pfeile. Sie könnten aber ebenso Reagenzgläser oder Kelche sein. Ich vermute, dass es sich um Sterne handelt, die mit dem Mond korrespondieren und den Nachthimmel repräsentieren.
Sie könnten bewusst mehrdeutig sein und eben Sterne, Pfeile und sogar eine stilisierte Darstellung des Gekreuzigten sein. Sterne stehen für die Suche nach Erleuchtung und symbolisieren die Verbindung von Himmel und Erde.
Pfeile weisen auf Bewegung, Fortschritt, Zielgerichtetheit und Transformation hin. Der Gekreuzigte würde eine Verbindung zwischen Mensch und Göttlichem darstellen. Sterne in Form eines Kreuzes könnten in der Alchemie als ein Zeichen für die spirituelle Auferstehung und das Streben nach Vollkommenheit interpretiert werden. Christus selbst wird in der alchemistischen Literatur oft als Symbol für das Magnum Opus (das große Werk) dargestellt, die ultimative Vereinigung von Körper und Geist.
Die Pfeile könnten, da sie genau drei sind, im christlichen Kontext auf die bedeutende Trinität „Vater, Sohn, Heiliger Geist“ deuten, ein zentraler Glaubensbestandteil.

Im alchemistischen Sinne stehen sie für die Trinität „Körper, Seele, Geist“, und in einem strikt „handwerklichen Sinne“ für die „drei alchemistischen Prinzipien“, die in jeder Materie, auch im Menschen, enthalten sind, nämlich Salz, Schwefel und Quecksilber. Diese Aspekte stehen in der alchemistischen Arbeit am Selbst für die unterschiedlichen Dimensionen des Seins, die harmonisiert oder transformiert werden sollen:

  1. Der Körper – Corpus (Salz – Sal):
    Das Materielle, das Feste und Erdgebundene. Der Körper ist das Gefäß, das den Geist und die Seele trägt.
  2. Die Seele – Anima (Quecksilber – Mercurius):
    Vermittler zwischen Geist und Körper, das Emotionale, Intuitive und Bewegliche. Die Seele steht oft für das Veränderliche und Fließende.
  3. Der Geist – Spiritus (Schwefel – Sulphur):
    Das Intellektuelle, Spirituelle und Transzendente. Der Geist strebt nach Vollendung und Verbindung mit dem Göttlichen.
  4. Der Salamander würde dann als eine Art Vermittler fungieren, der diese drei Prinzipien in sich vereint und im Feuer (Transformation) läutert.

Alchemisten versuchten, mit diesen Grundstoffen die „Große Arbeit“ (Magnum Opus) zu vollbringen, also die Verwandlung von gewöhnlicher Materie in Gold oder die Erschaffung des „Steins der Weisen“, bzw. das unreine, unvollkommene Selbst in ein reines, vollkommenes Wesen zu transformieren.

Darüber hinaus können die Pfeile in der klassischen Einteilung für die ersten drei von vier Phasen der alchemistischen Transformation stehen, also für den Weg innerhalb der Großen Arbeit von Dunkelheit, über Reinigung, Erwachen und Erleuchtung. Diese Phasen werden oft als Schritte auf dem alchemistischen oder spirituellen Weg gesehen. Sie stellen die inneren und äußeren Prozesse dar, die notwendig sind, um die Transformation des Menschen – oder eines Stoffes – zu vollenden:

  1. Nigredo (Schwärze), –
    Der Prozess der Zersetzung, Reinigung und Auflösung von alten Strukturen. Die Phase der Dunkelheit und des Chaos.
    Die Konfrontation mit der „Nacht der Seele“. Ein notwendiger Schritt, um das Ego loszulassen und Transformation zu beginnen.
  2. Albedo (Weißheit) –
    Die Reinigung und Klärung. In dieser Phase wird das Material (oder die Seele) gereinigt. Es ist die Wiederherstellung von Licht und Reinheit und die Suche nach Harmonie und innerem Gleichgewicht.
  3. Citrinitas (Gelbheit) –
    Diese Phase steht für das Erscheinen von innerem Licht oder das Erreichen einer höheren Weisheit. Die Entdeckung des wahren Selbst.
  4. Der Salamander würde dann die letzte Phase darstellen, nämlich
    Rubedo (Rötung) –
    Die Vollendung der Großen Arbeit und Vereinigung. Die Materie (oder der Mensch) wird vollkommen transformiert und erreicht seinen höchsten Zustand. Es ist die Vereinigung von Gegensätzen und symbolisiert das „Philosophische Gold“, die Erreichung des höchsten Potenzials, die Harmonie zwischen Körper, Seele und Geist.

Die Citrinitas (Gelbheit) als Zwischenstufe zwischen Albedo (Weißheit) und Rubedo (Rötung) wurde mit der Zeit immer häufiger weggelassen und nicht als eigenständige Phase betrachtet. Sie ging dann meist in Albedo auf.
So gesehen könnten die Pfeile für Nigredo, Albedo und Rubedo stehen.

In jedem Fall fügen sich die Pfeile perfekt in die alchemistische Symbolik des Salamanders ein – sie verdeutlichen, dass es um Transformation, Harmonie und das Überwinden von Gegensätzen geht.


Salamander

In der Alchemie ist der Salamander ein mächtiges Symbol. Er wird oft mit dem Element Feuer in Verbindung gebracht, da er dort leben kann, ohne verbrannt zu werden. Er steht für Transformation, Reinigung und die Kraft, Widrigkeiten zu überstehen. Er könnte hier den Prozess der Läuterung darstellen, bei dem das Unreine im alchemistischen Feuer gereinigt wird, um das „wahre Selbst“ zu offenbaren. Das Feuer repräsentiert dabei die Energie, die notwendig ist, um die Transformation abzuschließen, und der Salamander verkörpert die Fähigkeit, diese Energie zu überleben und durch sie gestärkt zu werden. In der Rubedo-Phase wird das Werk vollendet: Der reine Geist, die Seele und der Körper vereinen sich in Harmonie, was der „Verkörperung des Göttlichen“ entspricht. In der Alchemie geht es darum, rohe Materie (z. B. Blei) in eine edlere Form (z. B. Gold) zu verwandeln – sowohl auf der materiellen als auch auf der spirituellen Ebene. Der Salamander ist daher ein Symbol für den Adepten, der sich selbst durch die alchemistischen Prozesse „reinigt“, um Erleuchtung oder das „Philosophische Gold“ und den „Stein des Weisen“ zu erreichen.
Im christlichen Kontext könnte der Salamander, der das Feuer überlebt, für den Glauben stehen, der durch Prüfungen gestärkt wird. Dies könnte symbolisch mit der Passion Christi und der Überwindung von Leid verbunden sein.


Halbmond

Der Mond repräsentiert traditionell die Seele, das Unbewusste, die Intuition, den weiblichen Aspekt und die Zyklen der Natur. In der Alchemie symbolisiert er oft Silber und das Prinzip der Empfänglichkeit und den Ausgangspunkt der Transformation. Er wird oft mit Quecksilber (Mercurius) assoziiert, dem Vermittler zwischen den Gegensätzen. Die zwei Spitzen des Mondes könnten dabei die Verbindung symbolisieren – etwa das Fließende und das Beständige, das Innere und das Äußere.

Die Position des Monds ist mit dem Salamander eng verbunden und am Kopf positioniert, was den Salamander erhöht und ihn als Träger dieser „geistigen Ebene“ darstellt. Das deutet auf eine metaphysische, spirituelle Komponente hin.

Der Mond hat in der christlichen Symbolik oft eine Verbindung zur Jungfrau Maria. Er symbolisiert Maria, die das göttliche Licht widerspiegelt, ohne selbst Quelle des Lichts zu sein. Seine makellose und helle Erscheinung wird als Sinnbild für Marias Reinheit und Unbeflecktheit angesehen. Im Gegensatz zur Sonne, die gleichmäßig und eigenständig leuchtet, ist der Mond wandelbar und von der Sonne abhängig. Dies wird als Symbol für Marias Demut und ihre völlige Hingabe an Gottes Willen gedeutet.


Mulden des Mondes und der Pfeilspitzen

Die Mulde des Mondes und die Mulden der Pfeilspitzen entsprechen einander. Die Wiederholung der Form – die Rundung des Mondes und die Mulden der Pfeilspitzen – schafft eine visuelle Harmonie. Es zeigt, dass alle Elemente des Designs miteinander verbunden sind und sich aufeinander beziehen. Alles ist miteinander verbunden.

Die Mulde des Mondes könnte die passive, empfangende Energie symbolisieren, während die Pfeile mit ihren Spitzen die aktive, nach außen gerichtete Energie darstellen. Beide teilen jedoch dieselbe formale Grundlage, was ihre Einheit betont. Alle Mulden zeigen, dass das Empfangende (Mond) und das Aktive (Pfeile) aus demselben Ursprung hervorgehen. Dies entspricht einem zentralen alchemistischen Prinzip: Die Gegensätze sind letztlich eins.

In der Alchemie steht diese Untrennbarkeit oft für „Coniunctio“ (Vereinigung der Gegensätze), bei dem das Passive und das Aktive, das Männliche und das Weibliche, oder die Materie und der Geist zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen.

Die Mulde des Mondes könnte auf einen Kreislauf hinweisen: Der Mond symbolisiert oft Zyklen und Wiederkehr, während die Pfeile zielgerichtet nach außen weisen. Die Wiederholung der Form in beiden Elementen könnte darauf hindeuten, dass der Prozess der Transformation nie endet, sondern in einem ewigen Wechselspiel von Aktivität und Ruhe fortbesteht.


Der Mond als Schale

Die Schale wird traditionell als ein Symbol für das Empfangende gesehen. Sie nimmt auf, bewahrt und schützt das, was in sie gelegt wird. Sie dient einem Alchemisten als Gefäß, der die Rohstoffe in ihr sammelt, bevor sie transformiert werden.

Sie ist ein innerer Schutzraum – ein Rückzugsort, an dem Transformation sicher und behütet stattfindet. In spirituellen Traditionen wird die Schale oft als Altar oder als Ort der Hingabe betrachtet. Der Mond als Schale könnte ein heiliger Raum sein, in dem die Elemente des Knopfes zusammenkommen.


Gegensätze Gold und Silber

Der Mond und die Pfeile sind im Gegensatz zum restlichen Messing-Knopf silbrig (Cut Steel). Das trägt neben der Ästhetik auch zur Symbolik bei. Die silbernen Elemente setzen sich deutlich vom warmen, goldenen Messington des Salamanders und des Rahmens ab.

In der Alchemie und Mystik haben Silber und Gold eine tiefe symbolische Bedeutung:

Silber wird traditionell mit dem Mond, der Intuition, dem Unterbewusstsein und dem Element Wasser assoziiert. Es steht für das Empfängliche, das Weibliche (Yin) und das Seelische. Die silbrigen Elemente könnten die spirituelle, intuitive oder verborgene Ebene repräsentieren.

Gold wird mit der Sonne, der Vollendung, dem Geist und der Ewigkeit in Verbindung gebracht. Es symbolisiert das Aktive, das Männliche (Yang) und das Geistige. Der Salamander aus Messing (golden) könnte daher die aktive Transformationskraft darstellen, die im alchemistischen Feuer gereinigt wird.

Zusammen ergibt sich eine harmonische Verbindung von Gegensätzen (Gold und Silber), die auf die alchemistische Vereinigung hinweist – eine zentrale Idee der Alchemie.


Der gesäumte Rand

Die gedrehte Bordüre am Rand des Knopfes könnte die Zyklen oder die ewige Wiederkehr darstellen. Sie könnte den Kreis symbolisieren, der für das Allumfassende und das Ziel der Vereinigung von Gegensätzen steht – also für die „alchemistische Hochzeit“, die die absolute Erreichung von Ganzheit und Erleuchtung, der Schaffung des Steins der Weisen und des philosophischen Golds darstellt. Diese Vereinigung führt zu einer Art spiritueller Wiedergeburt und höchste Vollkommenheit.


Fazit

Die Deutungen sind selbst nüchtern betrachtet nicht abwegig, sondern stimmig. Sie ergeben sich organisch aus der Symbolik, der Formensprache und der historischen sowie alchemistischen Bedeutung, die alle Elemente des Designs mitbringen. Zusammen genommen könnte der Knopf eine Art Mandala sein: ein Symbol für den Prozess der spirituellen Transformation, bei dem der Salamander (Feuer, Reinigung) und der Mond (Seele, Intuition) in Harmonie mit den drei Aspekten des Seins (Pfeile) wirken, um das göttliche Gleichgewicht zu erreichen.

Das macht diesen Knopf zu einem Schatz: Ein echter Glücksfund!
Es fühlt sich so an, als hätte er förmlich darauf gewartet, von mir genau zur richtigen Zeit entdeckt zu werden!


Ab wann ich den Knopf trage

Der Knopf ist mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst. Er ist nicht nur ein Ausdruck von Selbstfürsorge, sondern ein kraftvolles Symbol für Dankbarkeit, Transformation und einen Neubeginn, genau zur richtigen Zeit. Zu Weihnachten besinnt man sich auf inneren Frieden, Harmonie und Hoffnung. Die Wintersonnenwende markiert darüber hinaus die Rückkehr des Lichts, die Zuversicht auf Wandel und Erneuerung. Mein Knopf spiegelt diese Themen perfekt wider. Es ist, als ob der Talisman mich daran erinnert, dass jede Herausforderung eine Möglichkeit zur Veränderung und Läuterung birgt. Er wird nicht nur ein Gegenstand sein, sondern ein Anker für meine Gedanken, Wünsche und Ziele.

Ich werde den Knopf ab dem 06.12.2024 (Quersumme 8) außer Haus so oft es möglich ist, bei mir tragen.

Die 8, wenn auf die Seite gelegt, wird zum Symbol für die Unendlichkeit (∞). Sie steht für Harmonie und die Verbindung von Gegensätzen, für Ausdauer, Disziplin, Schutz und innere Stärke. Sie betont, dass Transformation und Wohlklang immer wieder neu gefunden werden müssen.

Die Zahlen des Datums bilden eine Art „Kette“: 6 → 12 → 24. Jede Zahl ist eine Verdopplung oder Steigerung der Vorherigen, was auf Wachstum, Fortschritt und Entfaltung hinweist.

Außerdem ist der 6. Dezember traditionell der Nikolaustag, ein Tag, der mit Schenken, Besinnung und Vorfreude verbunden ist – und ein perfekter Moment, meinen Talisman offiziell anzunehmen.


Schlussgedanke

Der Knopf wird mich immer an das Gedicht „Salamander sein!“ erinnern und eine Auseinandersetzung mit den Themen frisch halten.
Er erinnert so an meine idealisierten Ziele, Frieden und Stärke, und macht deutlich, dass Transformation ein beständiger Prozess ist, dem man sich nur mit Ausdauer und Disziplin stellen kann.
Ich führe ihn jetzt mit mir. Vielleicht aber verschwindet er doch schneller in eine Schublade, geht kaputt oder verloren. Das wird die Zeit zeigen. Dann würde dieser Blogeintrag einen Ersatz bieten, auf den ich immer wieder zugreifen kann.


Philosophische Reflexion

Es ist faszinierend, wie viel Tiefe neben der Schönheit in diesem kleinen Knopf steckt. Auch wenn der Juwelier meinte, „es ist nur ein normaler Knopf“ scheint es erstaunlich, wie viele Geschichten man aus den kleinsten Dingen heraus ziehen kann.

Je mehr ich mich mit ihm beschäftige, desto mehr erkenne ich, wie viel Wert ich ihm zuschreibe. Das zeigt, dass Tiefe und Bedeutung nicht von der Sache selbst abhängen, sondern von der Art, wie wir sie betrachten.

Und dennoch erkenne ich an, dass er verloren oder kaputt gehen kann und ich mit Demut meine eigene Stärke und inneren Frieden kultivieren muss.

Der Knopf erinnert mich an den alchemistischen Prozess, den er selbst symbolisiert. Die Alchemie lehrt, dass Transformation im Kleinen beginnt: Ein Stück Blei wird durch Geduld, Disziplin und Hingabe zu Gold.

Der Salamander wird so zu einer Mahnung, Achtsamkeit, Wissbegierde, Resilienz und Harmonie zu kultivieren. Sich beständig weiterzuentwickeln und zu wachsen – mit dem Ziel, sich selbst und vielleicht auch die Welt um sich herum zum Besseren zu wandeln.



Nachbemerkungen:

  • Der Text ist mit Hilfe von Internetrecherche, vor allem mit Hilfe Künstlicher Intelligenz ausgearbeitet worden.
  • Es besteht kein Anspruch auf absolute Korrektheit und Vollständigkeit.

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