Gedicht „Winterliches Traumfragment“

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INHALTS-WARNUNG:
Dieses Gedicht thematisiert den Bereich psychischer Belastung und enthält unter anderem Bilder von Depression und Suizid.

Wenn Sie sich in einer akuten Krise befinden, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt oder Psychotherapeuten, die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter 112. Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr und kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222 oder im Internet die Internetseelsorge.

Vorbemerkung:
Manchmal entsteht bei mir das ein oder andere Gedicht mehr oder weniger einfach so. Ich habe das lyrische Schreiben jedenfalls wenig kultiviert. „Winterliches Traumfragment“ ist entstanden, weil ich, kurz bevor ich aus dem Schlaf erwachte, davon träumte. Erstaunlicherweise bereits als Gedicht. Ich sah die Bilder und ich hörte dazu einige Verse. Mir war gleich klar, dass ich das Gedicht schreiben und mir sofort Stichpunkte machen muss. Einige Tage und viele Blätter Papier mit handschriftlichen Notizen später war es dann fertig. Auch wenn es recht düster ist und vielleicht belastend wirken kann, möchte ich es veröffentlicht wissen, denn es ist auch noch sehr schön geworden. Das Gedicht darf nicht als Bestärkung für selbstschädigendes Verhalten missverstanden werden. Es schildert nur die tiefgreifende Herausforderung seelischer Belastung. Ich würde mir wünschen, dass „Winterliches Traumfragment“ Empathie fördert, das Bewusstsein schärft und den Dialog über psychische Gesundheit öffnet. Dabei bleibt es ein sehr intimes Gedicht und ist meine poetische Darstellung emotionaler Turbulenzen, denen ich häufig ausgesetzt war. Ich bin deshalb froh, dass ich den Schritt gegangen bin, therapeutischen Beistand zu suchen und ich immer mehr und immer besser selbstfürsorglich und gesund mit mir umgehe.
Das Gedicht ist 100% KI-frei.

Bild: Bing Create 
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Winterliches Traumfragment

Geträumt am 12.02.2024:

Dunkelkalte, starre Nacht,
eisumrankt die ruhige See,
Zeit steht still, ist festgefroren,
leise fällt der Schnee.

– „Angst.“ –

Unbewegt des Wassers Fläche,
salzig brausend aufgesetzt,
stürmend tief wie tausend Bäche,
feindlichstrom den Halm verätzt.

– „Wut.“ –

Ufernah die Böschung steigt,
weißverweht auf schwarze Erde,
farblos die Kontraste zeigt,
dass es dabei grau noch werde.

– „Verdruss.“ –

Totes Holz und sonst verlassen,
steht die Bergwacht leer und alt,
nur ein Schild am Platz belassen,
warmes Mittag gäb es bald.

– „Trauer.“ –

Weht im Grund ein schriller Ton,
dringt durch alle Schutz und Last,
laut- und sichtlos reicht es schon,
zu erschöpft den Schlaf verpasst.

– „Trauma.“ –

Nebelschleier drückend kreisen,
Nichtsein mit der Luft verwebt,
kein Fingerzeig kann Wege weisen,
an dem Ort, wo kaum was geht.

– „Depression.“ –

Schroff die Berge, grauer Stein,
hoch empor gen Himmel ragen,
roter Leuchtturm ganz allein,
nahgereicht zum Mond getragen.

– „Ich will nicht.“ –

Feuerlicht ins Dunkel weist,
schiffsabweisend von sich fort,
kaum welterhellend, flüchtig bleibt,
unberührbar trister Hort.

– „Ich will nicht mehr.“ –

Der Ruf verstummt, ein kalter Hauch,
arm geschunden nun Gerippe,
antwortlos, die Seele taub,
steht die Ödnis an der Klippe.

– „Ich stürze mich hinunter!
Stürze tief, stürze schacht, pfeilgerade runter.“ –


Schallend ruft, es ist vollbracht!
Empfänglich in die Wasser gleiten.
Eisig kalt erst, dann die Nacht.
Naht das Ende aller Zeiten.

– „Ich will nicht mehr leben!“ –

( …)

Doch flüstert mir ins Ohr:
durchbrich die Wand! Erklimm die Wende!
durchschreit das ungekannte Tor,
und leg das Glück dir in die Hände.

– „Aufgewacht!“ –

Aufgewacht, ein neuer Tag!
Wohlglanz man erleben mag.
Sonne strahlt mir ins Gesicht,
Frühling wecket mich mit Licht…

…und an manch totgeglaubten Zweigen,
zarte Knospen wieder treiben.

– „Zuversicht.“ –

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