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Romantisch-alchemistische Dichtung
Salamander sein!
Träumerei eines ängstlichen Menschen:
Ich wünschte mir, ich wäre Freiheit als Luft,
ohne Wolke zu sein, und nicht einmal Duft.
Überall Luft sein, aufgelöst und unsichtbar,
mich vom Schweiß der Wolkenform trennen,
so unerfasst, als ob nie eine Verbindung war.
Allein ortgebunden bin ich, wie alle auch,
ein sichtbarer Körper, kein heimlicher Hauch.
Sondern kleiner Mittelpunkt einer festen Welt,
die von meiner Fluchtsinnerei nur wenig hält,
und sich mir kampferprobt entgegenstellt.
Meine Unlänglichkeiten wünschen sich Gaben,
die wohl nur Zauberer im Märchenbuch haben.
Wenn ich zurück ins Träumen darf schwinden,
will ich die Macht des Salamanders gewinnen,
um mir frei gefühlt die Wege neu zu finden.
Mein Zittern lässt nach den Nächsten lauschen,
drum will Angst mit der Haut des Tieres tauschen,
wie des Salamanders Farbenspiel täuscht die Sicht,
tausch ich offen Leichtes, statt der Enge im Gewicht,
um mit Masken hinzugehn ins Weltenlicht.
Dann keine Wand entstarrte Bewegung mehr mauert,
weil in bekannten Blicken keine Rührung mir lauert,
jedes Wiedersehen im Andren unerkannt bleibt,
keine Schwäche kaschiert, wo Stärke dann schweigt,
bin als Kletterechse allen Mauern gefeit.
Doch müsste mein Zaubern verborgen bleiben,
will misstrauende Prüfung auch dann nicht erleiden,
wenn Wechselgesichter verdunkelten Schleier mir bieten,
denn Ängste mich wohl spottend auch so verrieten,
drum will Worte ums Geheimnis mir immer verbieten.
Und schaut kritisches Sehen zu tief mir hinein,
will ablenkenden Körper hinwerfen, nur geistig sein,
so wie der Salamander seinen Schweif kann teilen,
um sicher nach der Flucht im Teich der Ruhe weilen,
behäbig in der Zeit mir einen neuen Körper heilen.
Mir dann denken, welche Farben ich weniger brauch
und welche andern noch folgen, wohl träumender Rauch
Ein Salamander ist nicht Maskenflucht und dabei Leere:
Aus tiefen Gewässern und aus Stille geformt ist er;
bewandert souverän jedes noch so tobende Feuermeer!
Statt erträumte Magie, Frieden und Stärke finden, gefiele mir sehr.
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Nachbemerkungen:
- Erstveröffentlichung: 14.11.2024
- Durch meine Schwierigkeiten, dass Haus zu verlassen und einen nach Gefühlslage passenden Supermarkt auszuwählen, um einkaufen zu können, fiel mir an einem Tag mitten im Oktober 2024 der Gedanke von tausend unverbrauchten Gesichtern ein (Masken). Als ich auf meinem Weg etwas mehr darüber nachdachte, kamen mir in der Reihenfolge der Oktopus, das Chamäleon und später der Salamander (oder Eidechse) in den Sinn. Als ich über den Salamander nachdachte, war ich begeistert, wie gut er zum Ausmalen meiner Gedanken passen würde. Auf dem Rückweg vom Supermarkt nach Hause stand fest, dass ich was schreiben möchte. Gleich angekommen, folgten die ersten Notizen.
- Zu diesem Gedicht: Das Gedicht ist nicht glatt geschliffen, zu sperrig und verkopft. Dafür hat es eine starke Symbolik und besticht durch eine tiefe Botschaft. Zum ersten Mal habe ich ein komplexes Reimschema benutzt. Eigentlich sollte es durchgehend AABCB sein, wurde dann aber ein AABBB. Beim Schreiben geriet ich leider in keinen kreativen Flow und es fühlte sich nach Arbeit an. Ich veröffentliche das Gedicht nach einem Monat Gedankenarbeit endlich, weil Perfektionismus ein Hemmschuh ist und man auch Texte veröffentlichen sollte, mit denen man nicht so recht zufrieden ist. Ich will mich nicht frustrieren. Die Messlatte sollten nicht die Texte sein, auf die man besonders stolz ist. Außerdem kann ich mich jetzt anderen Ideen und Texten zuwenden, oder mir eine Pause gönnen. Vielleicht werde ich in der Zukunft mal mit den Metaphern eine weitere lyrische Version schreiben. Die müsste aber leicht und zugänglicher daherkommen. Wer weiß. Oder aber ich versuche das vorliegende Gedicht wirklich glatt und geschmeidig zu bekommen. Aber vielleicht ist das Gedicht genau richtig, so wie es ist. Es sei nochmal erwähnt, dass ich bisher total intuitiv arbeite und kaum angeeignetes Wissen und Handwerkszeug besitze.
- Prosa oder Gedicht: Am Anfang stand auch die Überlegung, ob ich ein Gedicht oder einen prosaischen Text schreiben will, fand es dann aber reizvoll, die Gedanken sowohl lyrisch als auch prosaisch auszugestalten. Eigentlich wollte ich Gedicht und Prosa zur gleichen Zeit veröffentlichen. Davon bin ich weg. Den prosaischen Text „Salamander sein!“ werde ich vielleicht irgendwann später schreiben und veröffentlichen. Vielleicht hätte mir ein prosaischer Text bei diesem Thema mehr gelegen, weil ich Bilder und Ideen deutlicher hätte ausarbeiten und umschreiben können. Aber so ein Text hätte wieder andere Herausforderungen an mich gestellt.
- 100% KI-frei erdacht und geschrieben.
- Nach dem Gedicht: Wie bei all meinen anderen Gedichten beginnt nach der Veröffentlichung eine intensive Phase der Ausdeutung. Das Gedicht wird dann aber nicht mehr angerührt. Dafür nutze ich gezielt die Unterstützung von KI, um Wahrheiten, Weisheiten, Problemlagen und Botschaften des Gedichts klarer zu erfassen und tiefer zu durchdringen. Ich hoffe, durch diesen Prozess nicht nur das Werk, sondern auch mich selbst besser zu verstehen – und vielleicht, ähnlich wie beim Schreiben, einen Teil von mir zu heilen. Vielleicht werde ich die so erstellten Inhalte auch mal unter den entsprechenden Gedichten zur Verfügung stellen. Selbst ungeteilt würden zumindest die Inhalte der themenbezogenen Anschlussrecherche, bspw. über Alchemie, einen folgenden Salamander-Prosatextes reichhaltiger machen, da ich eine fundierte Grundlage geschaffen habe. Ab diesem Gedicht nehme ich mir auch vor, Recherchematerial gut strukturiert in einem Archiv abzuspeichern.
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