Inhaltswarnung: Dieses Gedicht behandelt Themen wie Isolation und Einsamkeit.
Existenzialistisch-psychologische Lyrik
Der Unherr der Türen
Vier Wände, wenig Türen, enger Raum,
über den Hausflur blüht Erleben kaum,
begrenzt die Zimmer, das Außen verschlossen,
brunnentief ein lichteres Herz geflossen.
Allein steh ich still in meinem Hausflur da,
müde schleicht der Morgen, bald dem Abend nah.
Zweite Haut ist mumiengleich schon lang kein Gast,
erstarrt treueleid umschlungen ohne Hast.
- „Mein Freund:
Schwere Türen sind verriegelt!
Um dornige Räume zu besänftigen,
erkunde den Schlüssel, der sie entriegelt!“
Nein, mein Lieber!
Ich will mich geschlossen halten,
will die Welt verschlossen walten,
– ich – der Unherr der Türen
kann mich selbst zu nichts verführen.
- „Mein Freund:
Alle wichtigen Türen mürben dich leicht,
hab den Mut, geh kleine Schritte,
auf dass die Qual dem Frieden weicht!“
Sieh, mein Lieber!
Wenn Lichter im Glanz durch Spalten dringen,
und Nachbars Freudenchöre vom Leben singen.
Dann goldenes Tönen der anderen Welt,
hinter den Mauern auch mir gefällt.
Im Schatten verborgen, so feiere ich mit -
Seifenblasen träumend füllen meinen Kitt.
Doch Bollwerk erzittert, wenn Pfade sich zeigen,
Brücken in schaukelnden Höhen sich neigen.
- „Mein Freund:
Deine Angst hat Flügel, nimm sie in die Hand!
vertrau der Zuversicht. Du bist nicht der Erste,
der manch einen Schlüssel fand!“
Steh ich im Flur allein und lösch das Licht,
ergießendes Dunkel die zugeknöpfte Enge bricht,
und falsches Nichts in die letzte Leere weitet,
was mir das Beste scheint, und mein Leben leitet.
- „Mein guter Freund: …“
Nachbemerkungen:
- Erstveröffentlichung 30.09.2024
- Alle Strophen, Metaphern und Inhalte wurden von mir persönlich verfasst. Eine zweite Meinung von ChatGPT half mir, ein paar wenige stilistische Feinheiten zu überarbeiten.
Schreibe einen Kommentar