Mobilität

Kategorie
Alle Bilder: Bing Create | Stichwort: Filzkunst-Patchwork

Hinweis:

Weil Mobilität ein emotional aufgeladenes Thema ist, möchte ich vorab betonen, dass ich hier meine Meinung teile. Niemand ist gezwungen, mir zuzustimmen oder zu folgen.

Reflexiver Grundsatz

„Mein Grundsatz, umweltfreundliche und weniger belastende Mobilität zu priorisieren, beinhaltet die Prämisse, dass mein Handeln direkt die Umwelt, die Mobilität, mich und andere Menschen beeinflusst. Ich erkenne in meinem Handeln auch einen Beitrag zu einer schöneren und nachhaltigeren Zukunft.“


Auto

Meine Führerscheinprüfung bestand ich im März des Jahres 1998. Gemacht hatte ich den Führerschein vor allem aus beruflichen Gründen. Autos haben mich jedenfalls nie interessiert. Meine Mutter kümmerte sich als ausgesprochene Autoliebhaberin jedoch schnell darum, dass ich ein gebrauchtes Auto über die Zweite Hand bekam. Ein silberfarbener Suzuki Swift. Einige Jahre lang spielte ich wilde Sau. Beispielsweise fuhr ich oft mitten in der tiefen Nacht auf die Stadtautobahn und holte alles raus, was das Auto hergab. Das war echter Thrill! Ein paar Jahre später wurden mir die Mahnbescheide wegen Tempoüberschreitung und die Verpflichtung beim Unterhalt des Fahrzeuges einfach zu viel. Das Auto wurde 2002 oder 2003 für einen Euro verkauft. Seitdem bin ich autofrei und glücklich darüber!

Suchterfahrung Autofahren

Ich bin fest davon überzeugt, dass Autofahren süchtig machen kann. Sicherlich behaupten viele Menschen, auf das Auto angewiesen zu sein und das wird auch stimmen. Aber Menschen stützen und fördern die Autoideologie auch, weil sie es nicht nur benötigen sondern ein Suchtmittel lieb gewonnen haben. Das Gefühl, dass das Fahren auslöst in Kombination mit dem Autoradio kann rauschartig sein. Die Selbstwirksamkeit und das Tempo Strecke zu machen, tun das Weitere. – Autofahren ist ein Suchtmittel! Unsere Welt wäre eine andere, wenn es nicht so wäre.

E-Mobilität, ÖPNV, Ästhetik

Im Bereich des ÖPNVs finde ich es super, wenn man auf elektrische und nachhaltige Mobilität setzt. Ich bin zum Beispiel ein großer Fan von Straßenbahnen, U-Bahnen und sonstigen Schienenverkehr. Auch mit Akkus betriebene E-Autos scheinen Sinn zu haben und gewinnen aus meiner Sicht auch wegen der stark verminderten Lärm- und Geruchsbelästigung. Wenn ich mich also irgendwann mal dazu entscheiden sollte, wieder auf ein Auto zu setzen, dann wäre es sicherlich kein Verbrenner mehr. Aber gerade im städtischen Bereich sollte man meiner Meinung nach die Vormachtstellung des Autos endlich brechen. Das hat für mich neben der Flächengerechtigkeit auch ästhetische Gründe. Die schiere Masse an fahrenden und parkenden Autos macht die Stadt weniger lebenswert und schränkt die freie Entfaltung der Bewohner deutlich ein, sie macht die Stadt aber auch extrem hässlich. Neben dem Ausbau des ÖPNVs wäre sicherlich auch eine Ausweitung von der Autoausleihe („Carsharing“) sinnvoll. Ich frage mich eh, warum man in der Stadt Privatautos nicht problematisch findet, wenn diese im Durchschnitt fast den ganzen Tag nur parken und der Verkehrsraum immer dichter wird.


Fahrrad

Ich habe mein halbes Leben auf dem Fahrrad verbracht. Meine Freizeit schlug ich in meinen jungen Erwachsenenjahren häufig damit tot, dass ich ohne Ziel sehr große Strecken in Berlin abgefahren bin. Sehr intensiv wurde das Ganze, nachdem ich kein Auto mehr hatte und ich zusehen musste, wie ich alleine unter freiem Himmel meine Zeit verbringen kann. Am Ende dieser Touren kam ich erschöpft zu Hause an und freute mich auf die folgende Entspannung.
Mitte der 2010-er Jahre entdeckte ich die Critical Mass Berlin und fuhr so oft ich konnte die abendliche Runde mit. Es hat mir viel Freude bereitet. Man konnte sich in der Masse gut und unbehelligt verstecken. Und mein Herz ging auf, mit vielen tausend anderen Radfahrenden durch die nächtlichen Straßen von Berlin zu fahren.

Fahrradhelm

Autofahrende lieben die Helm-, genau wie die Kennzeichnungspflicht. Natürlich gibt es Befürworter der Helmpflicht auch unter Radlern. Aber im Grunde ist und bleibt eine Helmpflicht genauso falsch, wie eine autogerechte Stadt es ist. Ich würde mein Fahrrad jedenfalls abschaffen, sollte es jemals zu einer Helmpflicht kommen. Andere fahrradfreundliche Länder beweisen, dass so eine Pflicht Unsinn ist. Wer einen Helm tragen will, bitte! Leider verfestigen sich gerne auch schlechte Dinge im Mainstream und manche helmüberzeugte Mitmenschen moralisieren bereits, wenn andere keinen Helm tragen (bspw. Vorbild für die Kinder sein!). Nicht schön! Wenn man den Gedanken weiterdenkt, dann sollte man auch über eine Helmpflicht für Fußgänger nachdenken, die ja gerne mal von Autos über den Haufen gefahren werden. Oder eine Helmpflicht im Haushalt, da ja bekanntlich die meisten Unfälle in den eigenen vier Wänden geschehen.


Flugzeug

Ich bin noch nie geflogen und werde freiwillig auch nicht fliegen. Selbst wenn ich doch mal in einer Partnerschaft leben sollte, würde das Reisen mit dem Flugzeug kategorisch nicht in Frage kommen. Von Flugreise-Liebhabern wird mir ganz gerne eine Flugangst unterstellt. Ich entgegne dann häufig: Wenn es Gottes Wille wäre, dass der Mensch fliegen kann, hätten wir Flügel.
– Man muss nicht alles mitmachen, was einem die Zivilisation bietet. Das Fliegen ist ja zum Glück nicht zwingend vorgeschrieben und meinen Erlebnisbedarf kann ich auch ohne Flugreise stillen.


Marode Straßen und Brücken

Wir haben einen Sanierungsstau und viele marode Straßen und Brücken! Was also sollten wir tun? Wir bauen noch mehr Straßen und Brücken! – So jedenfalls die Logik der seit Jahrzehnten entscheidungsmächtigen Politik in Deutschland.


Meine Mitgliedschaften

Zur Zeit bin ich (leider) vereinslos, aber in folgenden Vereinen war ich zumindest immer mal wieder oder einige Jahre lang:

Autofrei leben
Ich war mehrere Jahre lang Mitglied beim Verein Autofrei leben. Der Verein informiert darüber, warum man autofrei leben sollte und wie man das umsetzen kann. Ich habe zwar seit dem 05.03.1998 einen Führerschein, aber mein erstes und bis dahin letztes Auto schaffte ich im Jahr 2003 ab. Autofahren selbst macht zwar Spaß, aber die massiven Auswirkungen des Autoverkehrs sind schrecklich. Ich will dazu nicht beitragen, auch wenn ich gerne Auto gefahren bin, und fahre lieber Fahrrad oder bin zu Fuß unterwegs. Im Notfall kann man auch Autos mieten.

Fahrrad-Club
Ein Jahr lang war ich Mitglied beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, kurz ADFC. Der ADFC setzt sich als verkehrspolitischer Verein und als Fahrradlobby für die konsequente Förderung des Fahrradverkehrs ein. Der ADFC ist parteipolitisch neutral, aber parteilich, wenn es um die Interessen Rad fahrender Menschen geht.

Verknüpfungsliste:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert